Röhren-Verstärker mit der Wehrmachts - Sende-Röhre RL 12 P 35
Durch eine Anfrage im Forum - es ging um die Schaltung eines Verstärkers mit der Wehrmachts - Sende-Röhre
RL 12 P 35 - kam ich auf den Gedanken diese Röhre die auch heute noch gut erhältlich ist (nur die Beschaffung der
Fassung wird sicherlich Probleme bereiten) kam ich auf den Gedanken, auch dieser Röhre hier eine Seite zu widmen.
Die erste Schaltung (die ich ich auch schon im Forum zeigte) ist eine Lorenz-Schaltung mit einer nicht unproblematisch hoher
Betriebsspannung. Diese Schaltung fand ich, samt der Beschreibung dazu, in einem Buch der "Radio-Praktiker-Reihe"
aus dem Franzis-Verlag; es war der Band 8 : "Verstärker für Tonaufnahme und Wiedergabe". - Hier nun der
Original-Text aus diesem Heft.
Lorenz-75-Watt-Verstärker
Interessant und wohldurchdacht ist die Schaltung des Lorenz-Kraftverstärkers. Dieser Verstärker ist
mit zwei umschaltbaren Eingängen versehen. Der Eingang I erlaubt den Anschluß von zwei Tonfilmvorführmaschinen
(Fotozellen) und der Eingang II den Anschluß von Plattenspielern, Mikrofonen oder Überblendeinrichtungen. Der
Fotozelleneingang arbeitet auf eine besondere Vorröhre. Zur Gewinnung von deren Anodenspannung und der Vorspannungen
der Fotozellen sind äußerst sorgfältige Siebmaßnahmen getroffen worden. Die Heizung dieser und der
zweiten Röhre erfolgt im Interesse größter Brummfreiheit mit Gleichstrom. Interessant ist nun, daß
hierzu der Kathodenstrom der Endröhren ausgenutzt wird. Zusammen mit zwei weiteren Widerständen und einer
Relaiswicklung bilden diese Röhrenheizfäden den Kathodenwiderstand der Endstufen. Das erwähnte Relais
schützt die Elektrolytkondensatoren vor zu hohem Anlaufstrom. Es schaltet nämlich dann einen Belastungswiderstand
von den Kondensatoren ab, wenn die indirekt geheizte Endstufe den normalen Anodenstrom aufnimmt. Dieser Betriebszustand wird
über eine gleichfalls relaisgesteuerte Kontrollampe angezeigt. Die gegen Einstreuung sehr empfindlichen ersten beiden
Stufen sind zusammen mit dem Lautstärkeregler gekapselt eingebaut. Die dritte Röhre, gleich den beiden ersten eine
RV 12 P 2000, ist im Interesse großer Verzerrungsfreiheit als Triode geschaltet und steuert über einen
Gegentakt-Eingangsübertrager die beiden Endröhren RL 12 P 35 in der Endstufe. Die Primärseite des
Ausgangsübertragers ist mit einer Funkenstrecke überbrückt, um bei versehentlichem Leerlauf den
Ausgangsübertrager zu schützen.
Im Interesse eines stabilen Arbeitens muß sehr große Sorgfalt auf richtige Masseverbindung der nach "Null"
führenden Leitungen aufgewendet werden. Das ist eine sehr wichtige Maßnahme bei allen Verstärkern mit hoher
Verstärkungsziffer. Alle nach Null führenden Leitungen sind isoliert an einen Zentralerdungspunkt herangeführt.
In den Lange-Nowitsch Bänden fand ich eine weitere Gegentakt-Schaltung mit der RL 12 P 35 -
diese arbeitet aber mit weitaus geringeren, unproblematischeren Spannungen. Die Ausgangsleistung beträgt aber, immerhin,
noch über 50 Watt. Diese Schaltung stammt von Philips, es ist der Verstärker KV 25 PC.
Dr. Sieghard Brodtka sandte mir Fotos sowie eine kleine Beschreibung aus der Elrad, Heft 2/1988 zu einem Kraftverstärker
mit 2 x RL12P35 im Gegentakt. Es ist der von Rhode & Schwarz gebaute 60 / 75 Watt - Kino-Verstärker ATL. - Leider steht
mir kein Schaltbild zu diesem sehr wertvollen, schönen Verstärker zur Verfügung.
(Mit der Maustaste das Bild anklicken, es wird dann in voller Auflösung dargestellt.)