Es wird eine Abgleich-Hilfsvorrichtung nach folgender Zeichnung hergestellt:
An die auf der Lötseite der Dekoderplatine befindlichen Meßpunkte (Quadratische Kupferflächen) lötet
man kleine Drahtbügel auf, an denen man die Kontaktfeder der Oszi-Prüfspitze anklemmen kann.
Achtung!!!
Während des Abgleichvorganges wird die Dekoderplatine von der ZF-Platine mit 200V
Gleichspannung versorgt. Aus diesem Grund sind beim Abgleich entsprechende Vorsichtsmaßnahmen unerläßlich!
Manipulationen am Dekoder sind immer in stromlosem Zustand durchzuführen!
Abgleich:
Ein perfekter Abgleich auf maximale Kanaltrennung ist bei einem Stereo-Dekoder nur mit geeigneten Meßmitteln
möglich. Hierzu gehört auch ein Stereo-Coder, welcher ein perfektes Multiplex-Signal mit Pilotton zur Verfügung
stellt. Da es sich bei diesem Gerät nicht gerade um ein haushaltsübliches Teil handelt, kann man nicht davon
ausgehen, dass es überall zum Abgleich des Dekoders zur Verfügung steht. Allerdings kann man mit Hilfe eines
Sinusgenerators und eines Oszilloskopes einen Grundabgleich durchführen, der in der Regel eine zumindestens ausreichende
Funktion gewährleistet. Dieser Grundabgleich beschränkt sich auf den Abgleich der Filter auf ihre Sollfrequenzen
und den Einsatzpunkt der Mono-Stereo Umschaltung.
1.) Dekoder in die SUB-D9 Buchse der Abgleichhilfe einstecken und den SUB-D9-Stecker in die Buchse auf ZF-Patine..
Sinusgenerator mit der Chynch-Buchse verbinden und die Frequenz des Generators bei mittlerem Pegel so genau wie möglich
auf 19 kHz einstellen. Das 19 kHz Signal muß jetzt auf am Meßpunkt 1 der Dekoder-Platine mit den
Oszilloskop nachweisbar sein. Trimmpoti P2 vom Platinenrand aus gesehen auf Rechtsanschlag stellen.
P1 wird, von Platinenmitte aus gesehen, kurz vor den linken Anschlag eingestellt.
Bei allen folgenden Messungen das Ausgangssignal des Sinusgenerators soweit reduzieren, dass keine Verzerrungen oder
Begrenzungen am Sinus entstehen!
2.) Oszi-Tastkopf an Messpunkt 2 anklemmen und Stromversorgung einschalten. Das 19 kHz Signal durch Drehen
des Kerns von L1 auf Maximum einstellen. Wenn kein Maximum auftritt, Spannung abschalten und einen Kondensator von
220 pF an die vorbereiteten Drähte nahe L1 anklemmen. Abgleich solange wiederholen und dabei, wenn erforderlich,
"Cp" im Wert verändern, bis mit dem angeklemmten Kondensator ein deutliches Maximum möglichst im
mittleren Einstellbereich des Kernes zu beobachten ist. Den ermittelten "Cp" anstelle der Drahtenden auf die
Platine einlöten.
3.) Oszi-Tastkopf an Messpunkt 3 anklemmen, L2 nach dem gleichem Verfahren auf Maximum abgleichen und
den ermittelten "Cp" einlöten.
4.) Oszi-Tastkopf an Messpunkt 4 anklemmen, L3/4 in gleicher Weise abgleichen und den ermittelten
"Cp" einlöten. Hier sollte jetzt ein Pegel von mindestens 20 Vss anstehen.
Damit ist der Vorabgleich der Filter beendet. Nun kann man den Dekoder direkt in die auf der ZF-Platine vorhandene Buchse
einstecken. Beim Empfang eines Senders mit Stereo-Signal muß die EMM803 im unteren Anzeigefeld aufleuchten. Die
Empfindlichkeit der automatischen Mono-Stereo-Umschaltung lässt sich mit P2 in weiten Grenzen einstellen.
Die optimale Kanaltrennung ist jetzt allerdings noch nicht erreicht. Hierzu benötigt man, wie schon erwähnt,
einen Stereo-Coder. Wer im Besitz eines solchen Gerätes ist, kann sich an die Abgleichanweisung des Loewe-Dekoders
52941 halten, die unter folgendem Link zu finden ist: Loewe Opta Dekoder 52941.pdf (ca. 10 MByte)
Gruss, Ernst Rößler
Das folgende Foto zeigt die von Sven inzwischen fertiggestellte Platine. Sie kann über ihn bezogen werden;
seine Mailadresse ist auf dieser und der Hauptseite, jeweils oben, angegeben:
Hier das Foto mit der oben anbemerkten zusätzlichen Drahtbrücke und einer Beschreibung dazu:
Leider hatte sich bei der abschließenden Bearbeitung des Layouts zur Decoder-Platine ein Fehler eingeschlichen. Die
beiden 390k Widerstände an der Diodenmatrix (D5-D8) liegen nicht an Masse, da sie an einer "Masseinsel" enden.
Es muß nach der vollständigen Bestückung der Platine noch eine Brücke, wie auf demBild gezeigt, auf der
Lötseite ergänzt werden, damit diese Masseinsel mit der Gesamtmasse verbunden wird und der Decoder einwandfrei
arbeitet.
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Im Forum sind Fragen nach dem Dekoder aufgetaucht:
Welche Amplitude des MPX-Signals braucht der Dekoder am Eingang (min/max)?
Wie belastbar ist der Stereoindikatorausgang und welche Spannungen liegen da an?
Wieviel Strom zieht der Dekoder?
Ernst schrieb dazu die folgenden Angaben, die auch für andere von Interesse sein könnten:
Die Empfindlichkeit ist von der Stellung des Potis P2 abhängig. Wird dieses auf maximale Empfindlichkeit der
Mono-Stereo Umschaltung eingestellt (Rechtsanschlag), dann reichen 0,2 - 0,3 Vss zur Stereo-Umschaltung. Bei normalem
Betrieb und Sendern mit guter Feldstärke hat das MPX-Signal einen Pegel von ca. 2 Vss.
Der Stereoindikatorausgang ist relativ hochohmig und nur durch das 1M Einstellpoti belastet. Hier liegen Spannungen vom 0
bis ca. -7V an.
Die Stromaufnahme des Dekoders beträgt 7,5 mA.
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Hinweis !
Wer das letzte Quentchen (Optimum) aus dem Dekoder herausholen möchte, der kann nachfolgend diesen Dekoder an die
(etwas weiter unten) folgende Adresse, wo er seinen bereits funktionierenden (!!) Dekoder hinsenden kann und wo er
dann für wenig Geld (!!) seinen Dekoder mit einem Stereo-Koder abgleichen lassen kann.
Die Bedingungen werden die folgenden sein:
1. Es werden nur funktionierende Dekoder abgeglichen, es wird keine Fehlersuche gemacht!!
2. Der Dekoder wird als Paket hin- und zurückgesandt, es wird kein Päckchenversand geben (die Post ist dabei
zu unzuverlässig, nur bei einem Paket erhält man einen Beleg dass der Dekoder tatächlich aufgegeben wurde
(wichtig bei Verlust!) und der Versand ist zudem auch versichert.
3. Die noch abzuklärende Summe für die Arbeit plus Rückversand (7 Euro) muss sich bereits mit dem Dekoder im
Paket befinden !!
4. Es wird nur einmal pro Woche das/die Paket(e) zur Post gebracht, man kann nicht erwarten dass jeder Dekoder einzeln zur
Post gebracht wird.
Nur unter diesen Bedingungen wird der Dekoder auf Optimum abgeglichen.
Die Adresse:
Rainer Fredel
Estermannstr. 124
53117 Bonn
Mail an Rainer Fredel
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Wer sich den Dekoder-Abgleich ersparen will, kann das MPX-Signal auch mit Hilfe eines PLL-Chips decodieren.
Es ist ein Stereo-Dekoder mit dem MC1310, welcher auch die Stereo-Anzeige der EMM803 ansteuern kann. Die -7 V lassen sich
aus der Heizspannung generieren, die 12V Betriebsspannung muß man einem gesonderten Netzteil entnehmen (12 V/25 mA sind
hierfür erforderlich).
Die im folgenden beschriebene Platine wird, genau wie der weiter oben beschriebene Dekoder, in die SUB-9-Buchse der
ZF-Platine eingesteckt.
Zuvor muß aber der Vorwiderstand für die Betriebsspannung des Dekoders auf der ZF-Platine
entfernt und die Betriebsspannung von 12V auf PIN 1 der SUB-9-Buchse geführt werden !
Das Platinenlayout als PS-Datei: Dekoder_MC1310-EMM803.PS
- Fotos der fertigen Platine werden noch nachgeliefert.
Der Aufbau dieser Platine ist einfach und schnell durchgeführt. Einziger Hinweis zur Bestückung: Den 470pF
Kondensator bitte eng tolerieren, da er frequenzbestimmend ist.
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Eine weitere Version, ohne die Möglichkeit der Ansteuerbarkeit der EMM - dafür aber über eine LED als
Anzeige, zeigt die folgende (ältere) Version:
Auch diese Platine wird, genau wie der oben beschriebene Dekoder, in die SUB-9-Buchse der ZF-Platine eingesteckt.
Zuvor muß, wie im vorhergehenden Fall, der Vorwiderstand für die Betriebsspannung des
Dekoders auf der ZF-Platine entfernt und die Betriebsspannung von 12V auf PIN 1 der SUB-9-Buchse geführt werden !
Das Platinenlayout als PS-Datei: Layout.PS
Der Aufbau dieser Platine ist einfach und schnell durchgeführt. Einziger Hinweis zur Bestückung: Den 470pF
Kondensator bitte eng tolerieren, da er frequenzbestimmend ist.
Fotos der fertigen Platine dieses Dekoders:
Der "Abgleich" wird folgendermaßen durchgeführt: Empfänger auf einen Sender mit
Stereosignal und guter Feldstärke abstimmen. Das auf der Dekoderplatine befindliche Trimmpoti in die Mitte des
Einstellbereiches drehen, bei dem die LED aufleuchtet. Das war's, hiermit ist der "Abgleich" beendet.
Hier noch einige Daten zum MC1310, aus den Weiten des Internets :
Betriebsspannung +Ub = 10 V bis 18 V,
Verlustleistung 625 mW,
Stereo-Anzeige Pin 6 max. 100 mA.
Stromaufnahme 18 mA (ohne Stereo-Anzeige-LED)
Pilotton-Pegel für Stereo-Anzeige "aus": < 7 mV, für Anzeige "an": > 15 mV
Kanal-Trennung 40 dB, Klirrfaktor 0,3 %,
Eingangswiderstand 20 kOhm,
NF-Ausgangsspannung 485 mV.
Gruß, Ernst Rößler
Hinweis: Das hier verwendete IC hat die Bezeichnung MC1310 und ist identisch mit dem HA1156W.
Sowohl die verwendete EMM803 als auch die IC HA1156W kann über eine von Ernst Rößler zu erfragende
Bezugsquelle zu äusserst gü,nstigen Preisen bezogen werden. (Von der EMM sind jedoch nur noch etwas
über 15 Stück vorhanden, zu einem Preis von unter 25 Euro, es ist NOS-Ware...!
Die beiden folgenden Fotos zeigen eindrucksvoll, wie sauber der Transistordekoder im Vergleich zum IC-Dekoder arbeitet...:
Es gab einige, die behaupteten der IC-Dekoder TDA1591 (es wurde mal im Forum über ihn diskutiert) wäre so viel besser
als der Transistordekoder oder das IC MC1310.
Rene (Kahlo) sandte mir das folgende Foto zu, welches eindrucksvoll zeigt dass auch das IC TDA1591 nicht an die
Qualität des Transistor-Dekoders heranreicht...: