RIM - Taschenzwerg Die speziell für Schwerhörigengeräte entwickelten Kleinstteile ermöglichen es, dieses
außerordentlich kleine Taschengerät aufzubauen. Der Taschenzwerg enthält in seinem Kleingehäuse mit
den Abmessungen 135 x 80 x 55 mm und einem Gewicht von nur 250 gr einen vollständigen
2-Röhren-Rückkopplungsempfänger einschließlich Batterien. Neben einem normalen Doppelkopfhörer
kann auch ein Kleinsthörer verwendet werden. Im letzteren Fall wird dann noch ein Übertrager in das Gerät
eingebaut. Der Kleinsthörer zeichnet sich trotz seines geringen Gewichtes und seiner kleinen Abmessungen durch hohe
Empfindlichkeit und beste Klangqualität aus. Da man für Kopfhörerempfang mit sehr geringer Leistung auskommt, ist das Gerät außerordentlich
empfindlich und bringt mit wenigen Metern Antenne überall den nächsten Bezirkssender, daneben hört man, je
nach Ortslage, auch Fernempfang. Die Schaltung Die Schaltung des Gerätes ist so einfach wie möglich aufgebaut, sie besitzt 2 Röhren in der
sogenannten Submiaturausführung, die direkt in die Schaltung eingelötet werden. Die erste Röhre arbeitet
als Audionstufe und ist mit der Pentode DF 67 bestückt. Die zweite Röhre, die Type DL 68, arbeitet als NF-Stufe.
Die beiden Heizfäden der Röhren sind parallel geschaltet und verbrauchen bei einer Spannung von 1,25 Volt etwa
27 mA. Da die DP 67 nur 0,625 Volt Heizspannung besitzt, muß noch ein Widerstand von 65 Ohm +/- 1% in Serie geschaltet
werden. Als Anodenstromquelle dient eine 30 Volt-Kleinstanode in der Art, wie sie für Schwerhörigengeräte
verwendet wird. Diese Batterie hält bei dem geringen Stromverbrauch 100 Stunden, die Heizbatterie hingegen muß
öfter ausgewechselt werden, sie hält etwa 10 Stunden. Die Abstimmung des Gerätes erfolgt durch einen
Trolitul-Drehkondensator. Die Rückkopplung des Gerätes wird ebenfalls kapazitiv durch einen Kondensator derselben
Ausführung geregelt. Aufbau und Verdrahtung Der Aufbau des Gerätes erfolgt auf einer vorgearbeiteten Pertinax-platte. Die Ecken kann man sich gegebenenfalls
mit der Feile etwas abrunden. Auf die Platte werden die beiden Drehkondensatoren, der Ein- und Ausschalter und die Buchsen
montiert. Zwischen den beiden Kondensatoren findet die Spule ihren Platz, sie wird mit 2 Schrauben M 3 x 25 verschraubt.
Wie aus dem Plan ersichtlich ist, tragen diese beiden Schrauben auch gleichseitig eine Lötösenbrücke, die
die Röhren und alle übrigen Einzelteile trägt. Vor dem Einbau wird diese Brücke zweckmäßig
fertig verdrahtet, was mit besonderer Sorgfalt geschehen muß. Es empfiehlt sich, einen kleinen Lötkolben mit 30
bis 50 Watt zu verwenden. Die Lötösen werden am besten vorverzinnt, ohne daß dabei die Aussparungen für
die Drähte zugelötet werden. Nun werden zunächst die Röhren und dann die Widerderstände und
Kondensatoren nach dem Schaltplan eingelötet. Als Lötmaterial darf nur Kolophonium verwendet werden, Lötfett
würde das Gerät verderben. Die fertigverdrahtete Brücke wird nun unter Zwischenlage von Abstandsrollen auf die Spulenplatte geschraubt. Die
übrige Verdrahtung kann nun ebenfalls ausgeführt werden. Die Inbetriebnahme Vor dem Einsetzen der Batterien überzeugen wir uns nochmals sorgfältig an Hand des Schaltplanes, ob alle
Lötstellen richtig ausgeführt sind. Ein Fehler würde unter Umständen ein Durchbrennen der
Röhrenheizfäden zur Folge haben. Jetzt können auch die beiden Batterien eingesetzt werden. Nach dem
Einschalten des Gerätes überzeugen wir uns zunächst, ob die Rückkopplung richtig arbeitet. Dies
hören wir an einem deutlichen Knacken beim Durchdrehen des Rückkopplungskondensators. Ist alles
ordnungsgemäß aufgebaut, dann wird mit einem Meter Draht sofort der Ortssender zu hören sein. Soll fü:;r das Gerät ein Kleinsthörer verwendet werden, so muß noch ein kleiner Übertrager im
Gehäuse Platz finden. Zu diesem Zwecke werden die Anschlüsse für Antenne und Erde an die für den
Doppelkopfhörer gedachten Buchsen gelegt, die zwei mittleren Buchsen entfallen. Den so gewonnenen Platz verwenden wir
dann zum Einbau eines Kleinstübertragers und zum Anbringen einer Miniatursteckdose. Die Befestigung des
Übertragers auf der Grundplatte geschieht am einfachsten durch Festkleben mit Einbau in ein Gehäuse Zu dem Gerät wird noch eine Bodenplatte aus Pertinax mitgeliefert, die mit 4 Abstandsbolzen auf die Grundplatte
aufgeschraubt wird. An der Schmalseite des Gerätes kann man auch noch eine Abdeckung anbringen, die man aus leichtem
Karton zuschneidet und mit Klebeband an der Bodenplatte anklebt. 12.3.53/Ko. Nachdruck, Vervielfältigung sowie die gewerbsmäßige Verbreitung, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung
der Firma Radio- RIM, GmbH, München
einem Leukoplaststreifen.