Batterie-Tonbandgerät Phono Trix

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Das hier gezeigte Batterie-Tonbandgerät Phono Trix wurde im Oktober 1960 (Platinenaufdruck) hergestellt.
Es ist mit den Halbleitern OC76 (Valvo), OC71A (Valvo) und dem GFT25R (TeKaDe) bestückt sowie, für die Motorsteuerung, dem GFT32 (TeKaDe),
Betrieben wird es mit vier Monozellen.

Besonderheit: die Bandführung ist völlig anders als bei allen anderen mir bisher bekannten Geräten - wie auf den folgenden Fotos zu erkennen. Dazu muss das Band natürlich auch mit der beschichteten Seite nach ausssen auf der Bandspule aufgewickelt sein...










Mit der Motorsteuerung, dem gesamten Antrieb, lag ein Fehler vor den ich selbst nicht zu beheben in der Lage war, darum bat ich Hans-Peter Dohmen (der mir bereits in der Vergangenheit mehrfach ausgezeichnet geholfen hatte) den Fehler zu beheben. Die folgenden Fotos stammen von Hans-Peter; das Gerät funktioniert wieder einwandfrei.

So, wie hier zu sehen, ist das Band natürlich falsch eingelegt..



Das Mikrofon kann gleichzeitig als ext. Lautsprecher verwendet werden; umgeschaltet wird in der Mikrofonablage, unterhalb des Lautsprechers.













Der seitliche Umschalter Wiedergabe - Aufnahme. Daneben die beiden Buchsen für das Mikrofon: rot eingesteckt bedeutet Mikrofonaufahme, blau die LS-Wiedergabe über Mikrofon.

































Die folgenden Fotos zeigen das nun fertig repartierte und wieder zusammengesetzte Gerät - vielen Dank, Hans-Peter!



Hier nun auch ganz deutlich erkennbar, besser als auf den anderen Fotos vorher, wie das Band richtig eingelegt wird.












Siegfried, der ebenfalls im Besitz eines Phono Trix ist, stellte mir die gescannte Bedienungsanleitung (enthält auch das Schaltbild) als PDF-File zur Verfügung - auch hier nochmals Danke, Siegfried.
Ein Problem tat sich auf, weil Trix für den Signaleingang ein proprietäres Steckersystem verwendete. Es ist mir bisher einfach unmöglich gewesen, an solch einen Stecker zu kommen.
Hier einmal diesen Stecker im Detail:






In meiner "Not" machte ich mir eine kurze Skizze und drehte aus kleinen Messingresten einen nicht schön anzusehenden, aber ausgezeichnet funktionierenden Ersatz:


Der Stift in der Mitte ist etwa 20 mm lang und hat einen Durchmesser von 1,5 mm. Nachdem ich mir ein Stück Messing-Rundmaterial auf diese Grösse abgedreht hatte, schob ich etwas Schrumpfschlauch darüber und erhitzte es.
Ein weiteres Stück Messing-Rundmaterial (ein passendes Stück Messingrohr hatte ich nicht zur Verfügung) drehte ich ebenfalls nach den Vorgaben des Originals und bohrte ein Loch mittig durch, in genau dem Mass des mit Schrumpfschlauch überzogenen Mittelsteckers den ich dann durch die Hülse schob und, mit einem kleinen Cuttermesser, das zuviel an Schrumpfschlauch abschnitt.
An den Enden lötete ich ein dünnes abgeschirmtes Kabel an, überzog das ganze dann mit mehreren Lagen Schrumpfschlauch. Das Ergebnis sieht man im Bild: absolut nicht schön anzusehen aber: ich kann nun auch vom Radio etc. Tonaufnahmen machen und: es hört sich, für ein Gerät dieser Einfachst-Klasse (ohne Löschgenerator, etc) erstaunlich gut an.
Ein Problem ist nur die sehr niederohmige Eingangsimpedanz von etwa 500 Ohm, aufgrund des Mikrofon-Vorverstärkers. Hier kann man aber einfach den Kopfhörerausgang des Radios, des CD-Players etc. verwenden, dieser ist niederohmig genug.

Da mir das grobe Aussehen dieses Steckers nun doch nicht allzu sehr gefiel, habe ich ihn mir noch einmal hergestellt. Die einzelnen Fotos der Bauteile verdeutlichen den vorigen Text:











Der fertige Stecker, mit einer Bananensteckerhülse überzogen, sieht nun so aus (so gefällt er mir doch deutlich besser) :



Siegfried sandte mir nun Fotos seines Phono-Steckers zu, erheblich intelligenter als mein angefertigter...: Siegfried nahm einfach einen vorhandenen 2,5mm-Klinkenstecker und schob ein auf der Drehbank passend gedrehtes Messingrohr darüber. Die folgenden Fotos zeigen den Stecker, auch in Funktion:






Das nächste zu lösende Problem war der Stecker für die externe Stromversorgung.
Von Siegfried erhielt ein fast komplettes Gehäuse, wodurch ich die notwendige Bauform dieses auch wieder proprietären Steckersystems erkennen konnte:









In meinen Bastelvorräten fand ich diese Kabelendstecker, mit verschiedenen Rohrdurchmessern:



Man kann sie zusammenstecken -



- und ein Kabel durchführen.



Das Endrohr dieser Kabelendhülse mit einer Zange zusammengepresst, ergibt einen nicht allzu stabilen Kontaktstecker, aber stabil genug.
Ein Messingrohr habe ich mit meiner Minidrehbank so gedreht dass es in die Buchse in die rückseitige Buchse passte, anschliessend das Kabel mit der flachgepressten Endhülse in das genau passend gedrehte Messingrohr gedrückt.







Funktioniert, an einem 2A/6V-Steckernetzteil angeschlossen, hervorragend! Nicht schön anzusehen und, wenn ich etwas stabileres finde sicherlich neu anzufertigend; für diesen Zweck jedoch erst einmal ausreichend.



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Mit Siegfried hatte ich in den letzten Tagen eine anregendende und auch fruchtbare Diskussion; es ging dabei um den TeKaDe-Transistor GFT 25R.
Hans-Peter hatte auf seinem mir dem Gerät beilgelegten Zettel die in meinem Gerät eingesetzten Transistoren aufgeschrieben, dabei stand (fälschlich ?) GFT 22R.
Siegfried, der in seinen Transistorunterlagen nachsah (Anmerkung: Siegfried ist Sammler alter Germanium-Tranistoren), schrieb mir dass es keinen GFT 22R gab. Nach einigem Rätselraten und wälzen von verschiedenen Tranistor-Tabellenbüchern kristallisierte sich für Siegfried folgende heraus und er schrieb mir folgendes:

In deinem Gerät ist ein GFT 25R eingebaut, während in meinem Phono Trix ein GFT 21R verbaut ist, ich habe den Typ GFT 22 und GFT 25 in der Taschentabelle 7 Auflage von 1968 gefunden, in den Tabellen Ausgabe 2 und 3 sind sie nicht verzeichnet.
Obwohl im Schaltbild ein GFT 21 angegeben ist, wurden doch verschiedene Typen verbaut.
Die mir hier vorliegende Bedienungsanleitung, die Du in Deiner Seite eingestellt hast, wurde März 1959 gedruckt; Dein Gerät stammt von 1960.

Der erste GF T21 war orange lackiert, bei den später gefertigten gab es die Typen GFT 21/15, /15A, /15B, /30, /30A und /30B, die zweite Zahl gibt die Uce Spannung an und der Buchstabe die Stromverstärkung. Die Transistoren wurden ab März 1957 gebaut.
Den Typ GFT 22 gab es als GFT 22R, GFT 22/15, /30, /60 wobei die 2. Zahl wieder auf die Uce Spannung hinweist und das R für rauscharm steht.
Beim GFT 25 gab es die Typen GFT 25, GFT 25/15, /30, /60 und es gab den Typ GFT 25R wobei das R wiederum rauscharm bedeutet, der GFT 25R und der GFT 22R wurde ab 1958 gebaut.

Warum in der 2. Stufe ein rauscharmer Typ eingesetzt wurde und in der Vorstufe ein OC71A, kann nur daran liegen, dass der Valvo OC 71A weniger rauschte als der DeKaTe Transistor GFT 22 und 25, der OC 71A kostete 1959 (RIM) 10,20 DM.
Vielleicht war der TeKaDe - Transistor erheblich billiger, so dass man ihn deswegen in der 2. Stufe einsetzte. Also spricht einiges dafür, dass alle 3 Typen in verschiedenen Phono-Trix-Modellen verbaut wurden.


Eine zweite Diskussion ergab sich aufgrund meiner Anmerkung in diesem Artikel, dass das Mikrofon auch, falls in die blaue Buchse eingesteckt, auch als Lautsprecher dienen könne.
Siegfried ist der Auffassung (weil es schliesslich einen externen Lautsprecher fük;r den Phono-Trix gab), dass meine Anmerkung falsch sein müsse; dass Mikrofon würde zerstört werden, falls es als LS verwendet würde.

Ich wiederum bin der felsenfesten Aussfassung, weil das Mikrofon ja ein dynamisches ist, ist es auch ein kleiner hochohmiger Lautsprecher (man kann schliesslich, im Umkehrfall, jeden Lautsprecher auch als Mikrofon verwenden).
Ich habe es auch hier dann noch bei meinem Gerät ausprobiert. Das Ergebnis: das Mikrofon ist ein zwar (logischerweise) leiserer, aber dennoch glasklar verständlicher Lautsprecher.
Ausserdem: warum wurde hierbei die gleiche, völlig unkonventionelle Stecker/Buchen-Kombination für beide Anschlüsse verwendet - wenn man das Mikrofon nicht in die blau markierte Buchse stecken darf? Wie leicht könnte man sich herbei vertun und das Mikrofon wäre hinüber (wie Siegfried es meinte).
Siegfried schrieb mir hierzu:
Warum hat Trix diese exotischen Buchsen und Stecker verwendet, ist mir auch nicht klar, gab es doch schliesslich schon die RCA- und DIN-Buchsen und Stecker.

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