Der Vollverstärker mit der 6C33C-B SE "Sophia Cathleen"
von Sven Uwe Seidel
Hmm.. Wie soll ich nun anfangen? Ich glaub, ganz am Anfang...
Eigentlich wollte ich überhaupt nichts mit Röhren beginnen. Sie waren für mich zwar hübsch, aber doch
lange überholt. Stolz erzählte ich meinem Freund Steffen, der Hobby- Restaurator für alte Röhrengeräte
ist, das der Röhrenfimmel mich wohl nie erreichen kann, alles nur Guru.
Doch bat ich Ihn in Erinnerung an unsere Undine II, mit der ich mich in meiner Kindheit beschallen ließ, mir ein
restauriertes Stereoröhrenradio zu besorgen, natürlich aus meinem Geburtsjahr 1966.
Und dann kam das gute Stück als Paket. Ein Saba Freudenstadt in einem Zustand, in dem es nur schwer von einem
Neugerät zu unterscheiden war.
Irre, sag ich nur! Das war ein Erlebnis! Ich glaube, dass war genau der Zeitpunkt, in dem ich vergaß was ich vorher
über mich und Röhrentechnik behauptete.
Nun wollte ich aber mehr Röhrensound - und vor allem: lauter und sauberer, als es mein SABA bot. Also durchstöberte
ich das Internet nach Möglichkeiten, mir etwas derartiges aufzubauen.
In einem bin ich mir aber treu geblieben. Röhrentechnik ja - aber Guru nein. Bei mir gibt es also kein
"Halbleiterverseucht". Der Klang zählt am Ende.
Beim Stöbern traf ich nun auf Jogis Seiten, woher fast mein gesamtes Wissen zum Thema Röhren stammt. Ein
herzlicher Dank sei deshalb an dieser Stelle dafür ausgesprochen.
Mein erstes Projekt wurde nun ein EL34 SE-Verstärker nach einer Schaltung von Hans Borngräber mit zwei mal 6W.
Wer sich dafür interessiert, der kann diese Schaltung hier in Jogis Röhrenbude finden.
Nur die Pegelanzeige und den RIAA ließ ich weg und überlies einem kleinen Trenntrafo mit 230V Ausgang auch ohne
Drossel die Arbeit. Dazu hab ich den Vorwiderstand in der Spannungsversorgung entsprechend verringert.
- Ein voller Erfolg! Ich höre noch jetzt mit Begeisterung mit diesem kleinen Verstärker. Ein kleines PA-Boxenpaar
ein "Phoenix" (IT) - Nachbau ist dazu der ideale Schallerzeuger. Klingt super!
Nun wollte ich es aber noch lauter, - womit ich nun zum eigentlichen Projekt komme.
Ca. 2x20W sollten es nun werden. Wieder stöberte ich auf Jogis Seiten. Nach reichlichen Überlegungen stand die
Entscheidung dann fest. Ein SE mit der 6C33C-B sollte es werden! Und nach meinen Vorstellungen in Punkt auf Technik und
Budget entschied ich mich dann für einen Nachbau von Ernst Rösslers 6C33C-B SE, der in seinem Artikel bequemerweise
auch gleich die Platinenlayouts bereit stellt.
Wenn ich auch die Gesamtschaltung in diesem Artikel noch zeigen werde, so sei in Betracht auf die originalen Artikel der
Urheber verwiesen. Jeder Pfau sollte sich mit seinen eigenen Federn schmücken und ich finde hier nun die Arbeit von
Ernst Rössler beachtlich, habe auch bei weitem nicht sein Wissen, dass ich alles lückenlos erklären könnte.
Nun ja, wozu sind nun Lehrer da? Jetzt wollen wir es selbst erlernen. Also ran ans Werk!
An dieser Stelle sei jedoch erwähnt, dass ich mit meinem Artikel keineswegs jeden Erst-Löter
dazu ermutigen möchte, einfach darauf los zu arbeiten. Wenn ich auch nur wenige Jahre in diesem Job (als Anlagenelektriker)
tätig war, so hab ich doch eine Ausbildung zum Elektriker absolviert und bin geschult mit Spannungen in dieser
Höhe umzugehen.
Das Arbeiten mit Spannungen in dieser Höhe ist ! Lebensgefährlich !