von Reinhard Stenzel, Bonn
Im Internet fand ich die Schaltung eines einfachen Stereoverstärkers mit Compactron 6T9. Das ist eine Triode/Leistungspentode. Die Pentode gleicht in Leistung und Ra der EL84, also ein 12 W Rohr. Da mich dieser Röhrentyp besonders anspricht, beschloss ich, den kleinen Amp nachzubauen.
So sieht der kleine "6T9 SE" Stereo-Amp von vorne aus.
Grössenvergleich zwischen einem 6T9 Compactron und einer EL84. Leider gibt es bei Frank keine Datenblätter für diese Röhre. Hier oder hier kann man ein paar Daten einsehen.
Die folgenden Bilder zeigen das Gerät aus verschiedenen Positionen.
Ansicht von achtern. Links die Netzbuchse, daneben die Netz-Sicherung. In der Mitte die Anschlussklemmen für die Lautsprecher und rechts die Eingangsbuchsen für Radio / CD.
Ansicht von oben ohne Gehäuse. In der Mitte ein Siemens Netztrafo, rechts und links davon die Ausgangsübertrager. Neben den Röhren befinden sich die Siebelkos und die "Festbeleuchtung" (Betriebs-Anzeige)
Ansicht von achtern ohne Gehäuse. Der Amp hat - auch bei gezogenen Röhren - einen leichten Brumm, bedingt durch die geringen Abstände zwischen Netztrafo und Ausgangsübertragern. Das vorhandene Chassis und der kompakte Aufbau ließen aber keine andere Montageposition zu. Bei Zimmerlautstärke ist der Brumm nicht zu hören.
Ansicht der Verdrahtung. Links unten das blaue Relais für die Quellenwahl. Daneben der Längsregler und zwei Elkos für die Spannungsverdopplung. Rechts daneben die Netzsicherung und der Netzanschluss. Auf der Lötösenleiste ganz rechts die Graetzbrücke mit der Anodensicherung. Oben ganz rechts und links die Trägerplatten für die Siebelkos. In der Mitte unter dem Lautstärkeregler der dicke Ladeelko. Rechts und links davon die Fassungen der beiden Compactrons mit ihren Stern-Erdungspunkten. Hier treffen sich alle, an Masse liegende Bauelemente der Röhren wie Rkt, Rg1t, Rkp, Ckp, Rg1p und interne Röhrenabschirmung. Beide Sternerdungen, wie auch Masse der Siebelkos, Sekundärmasse der AÜs und Heizungsmasse führen zum Minuspol des Ladeelkos, der am Chassis geerdet ist.
Das Gehäuse von Innen. Es besteht aus Leisten und Sperrholz und wurde mit Laubsäge, Schmirgelpapier und Leim passgenau angefertigt. Die sichtbare Seite wurde mit Kirschholz furniert.
Schaltbild Für bessere Auflösung gibt es PDF-Dateien, klick auf das gewünschte Bild ![]()
Das Schaltbild bietet keine Besonderheiten. Lediglich bei der Quellenwahl leuchten jeweils an den Außenseiten der Röhren hinter dem Lochblech grüne bzw. blaue LED-Reihen
Die Spannungsverdopplung für die Versorgung der LEDs hat historische Bedeutung. Anfänglich sollte der Verstärker ein Hybride mit Sand-Klangregelung werden. Dazu war die Spannungsverdopplung vorgesehen. Dann habe ich mich aber geschämt, in dem schönen Röhren-Amp solch profane Sand-Komponenten zu verwenen und habe den Sand-Klangregler in die Tonne gekloppt. Die Spannungsverdopplung ist allerdings geblieben, nicht zuletzt für das Umschalt-Relais.
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