Pebroms Radio
Ein UKW-Empfänger von Peter Bromberg



Liebe Röhrenfreunde,
mein neues Projekt, das UKW Radio nach Ernst Rössler, ist fertig und ich möchte es hier kurz vorstellen.

Die Platine, die ich freundlicherweise von Ernst erwerben konnte, habe ich sämtlich mit neuen Teilen bestückt. Ebenso die Trafos, Röhren etc. habe ich neu gekauft, da ich über keine "Bastelkiste" verfüge und keinen Platz habe, gebrauchte Teile zu lagern, um sie irgendwann einem Verwendungszweck zuzuführen.
Auch der Valvo Tuner FD1 ist ein Neuteil.
Ich erwartete, dass Neuteile den Vorteil haben, dass alles funktionieren sollte..... - sollte!

Als erstes habe ich mir Gedanken über das Gehäuse gemacht. Es sollte schon nach einem Röhrenradio aussehen, aber auch nicht zu kompliziert sein.
So habe ich Birkenmultiplexplatten genommen, diese zu einem Würfel verleimt, die Kanten innen mit Dreikantleisten verstärkt; die Rückwand wurde aus Lochpappe hergestellt.


Dann habe ich das Gehäuse geschliffen und mit Kirschbeize versehen.
Den Ausschnitt für den Breitbandlautsprecher habe ich nach Fantasie mit dem Zirkel angerissen und mit der Stichsäge grob ausgeschnitten. Der Dremel, mit einem Trommelschleifer, glättete das Ganze. Das Design habe ich so ein bißchen von alten Radioabbildungen abgekupfert.


Den Aufbau des Netztrafos, der Platine und des AÜ habe ich auf einer Multiplexplatte realisiert und die Zuleitungen zu Poti, Netzschalter etc. so lang gelassen, dass man dieses "Innenchassis" herausziehen kann, ohne alles ablöten, bzw. abziehen (Lötnägel) zu müssen.


An der rechten Seite, innen im Gehäuse, habe ich einen Klangregelbaustein von ELV angebracht, der von den drei mittleren Potis auf der Frontseite (Bass, Mitten Höhen) bedient wird.


Irgendwann kam dann der große Moment des ersten Einschaltens. Die Röhren glühten und es quietschte. - Kein Radiosender war auch nur zu erahnen ..
Nachdem ich alles überprüft hatte und nicht weiter wusste, nahm sich mein Schwiegervater der Sache an, der mit Röhrengeräten groß geworden ist, und schon was kann. Nach zwei Tagen intensiven herumlöten und ausprobieren hörten wir zwar ein paar Sender, aber es brummte immer noch. Selbstverständlich haben wir u.a. mit Abschirmungen aller Art experimentiert, aber das Radio wollte nicht.


Dann startete einen Hilferuf im Forum. Ernst Rößler hatte sich sofort bereit erklärt, sich der Sache anzunehmen. Dafür bedanke ich mich hier noch einmal ausdrücklich.

Da sich ein Berliner Bastelfreund ebenfalls meldete, gab ich aufgrund der örtlichen Nähe (10 km) diesem den "Vorzug".
Dieser sehr nette und kompetente "Schippi" hat es tatsächlich geschafft, das Gerät brumm"frei" zum Laufen zu bringen.
Ganz kurz einige Knackpunkte: die Gegenkopplung habe ich falsch angeschlossen, die Kabel am AÜ waren zu vertauschen. Die Spannungsversorgung für den FD1 war zu gering, es wurde nur ein Teil des UKW Bandes wiedergegeben. Die AFC Eingänge des Tuners lagen nicht auf Masse, den Gegenkopplungs-C hatte ich viel zu groß gewählt und noch einiges anderes.
Die Klangregelplatine hatte mit Einstreuungen zu kämpfen und der zweite Bandfilter war innen falsch zusammengelötet.

Also hatte "Schippi" den Bandfilter auseinandergenommen und den Kondensator -der an der Mitte der Spule angelötet war- richtig angelötet. Er setzte die Klangregelplatine außer Funktion und mir als Alternative einen Kuhschwanzregler aufgezeichnet.

Und so konnten wir schon einmal mehrere Sender fast brummfrei hören. Das klang schon richtig gut.

Mit einer Fehlerliste bestückt nahm ich das Gerät mit nach Hause und ersetzte den Trafo für den FD1 durch einen Typ mit 2 x 15V, so dass ich an den entsprechenden Trimmern 28V einstellen konnte. Nun war das gesamte UKW Band zu hören. Nach dem Abarbeiten der Fehlerliste habe ich den Klangregelbaustein mit Koaxkabeln neu verdrahtet und die Potigehäuse an Masse gelegt.
Jetzt war der Klang voller und schöner, aber es brummt nun wieder. Ab einer gewissen Lautstärke ist das Radio dann aber "brummfrei"...
So werde ich in absehbarer Zeit den ELV Klangregler weglassen und durch den Kuhschwanzregler ersetzen.
Das Radio spielt aber schon jetzt mit tollem Klang und dieses Gerät macht mir wirklich sehr viel Freude.

Zum Abschluss bedanke mich ganz, ganz herzlich für "Schippis" Unterstützung sowie das spontane Hilfsangebot von Ernst Rößler.

Peter Bromberg

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