Nachbau des Superhets vom Uwe Thomas
- von Hans-Peter Engel


Hier ist der grobe Aufbau zu erkennen. Zunächst einmal das Chassis, das ich mir für ein paar Mark von einem Klempner habe biegen lassen. Die Öffnungen für die Röhrensockel (20mm) hat er mir direkt reingeschnitten, weil mein größter Bohrer nur 10mm hat. Was man hier noch sieht:
Links oben der Augangsübertrager (ein Printrafo 1x230V/2x9V/5VA).
Links unten das Netzgerät auf einer eigenen Lochrasterplatine (die man sicher nicht unbedingt benötigt), wobei der Trafo sekundär 2x15V und nach der Spannungsverdoppelung unbelastet ziemlich genau 100V Anodenspannung liefert.
Die Röhren, von rechts nach links: ECH81 (Misch/Oszi), EF183 (ZF), EF184 (NF).
Im Vordergrund der ZF-Filter wie von Uwe Thomas beschrieben, wobei ich die beiden Spulen schwenkbar gemacht habe, um die optimale Kopplung leicht ausfindig machen zu können.
Rechts der Heiztrafo (6,3V/2A), dem man ansieht, dass er aus einem Pollin-Restbestand stammt. Beim nächsten Projekt nehme ich einen Printtrafo, - dann ist das Ergebnis halb so gewichtig!!
Mitte hinten: der HF-Teil, wobei ich nicht ganz sicher bin, ob die Leitungsführung durch das Zentralloch nicht vermeidbare Verluste mit sich bringt. Vielleicht fällt mir beim nächsten Gerät eine bessere Lösung ein.
Hinten rechts der DrehKo und dahinter die aus Pertinax-Resten zusammengezimmerte Skalenplatte. Unverkennbar meine Anleihe bei Lego Technic. Zur Skala später mehr.


Hier das Gehäuse von innen, wobei unschwer zu erkennen sind:
Der Lautsprecher, ein "besseres" Modell, für ca. 15DM bei Reichelt.
Die Skala, wie schon bei einem früheren Modell von mir mit MS-Powerpoint gestaltet (s.u.), auf Folie gedruckt und zwischen zwei 1,5mm-Glasscheiben gelegt, die mit Heisskleber am Gehäuse fixiert sind.
Im vorherigen Bild sah man, dass das Chassis auf eine Holzplatte geschraubt ist, die von hinten in das Radiogehäuse eingeschoben wird und im Falle von Reparaturen später leicht wieder hervorgeholt werden kann (Knöpfe ab & rausziehen). In diesem Bild hier sieht man, links unten im Gehäuse, die aus 4mm-Holzleisten gemachte Führung für die Holzplatte.


Nochmal das Innenleben von vorn. Interessant ist hier allenfalls die matt weiss angepinselte Skalenplatte und der Zeiger (Rot isolierter Schaltdraht). Ach ja, noch eine Kleinigkeit: Die Skalenlampe steckt in einem 10mm langen Stück Gummischlauch, das (hinten) an die Skalenplatte geklebt ist. Falls die Lampe mal ihren Geist aufgibt, kann man sie leicht auswechseln (siehe auch das übernächste Bild).


Die Unterseite des Chassis. Das Ganze mag etwas chaotisch aussehen, aber zu meiner Ehrenrettung möchte ich betonen, dass dies mein erstes Röhrengerät ist und es praktisch auf Anhieb funktioniert hat. Rechts oben Poti mit Netzschalter, mitte Wellenschalter, links oben die Welle für die Senderwahl.


Hier sieht man den Skalentrieb, der mich fast so viel Zeit gekostet hat wie alles andere (ernsthaft!). Das Problem war der Drehko, dessen Welle durch die eigene Übersetzung einen Bereich von 540 Grad überdeckt, beim Skalenzeiger aber maximal nur etwa 270 Grad sinnvoll sind. Die Lösung: Zwei Übersetzungen, wo die erste von der 6mm-Welle zum Drehko geht und etwa 1:3 macht, d.h. mit 4,5 Umdrehungen des Senderknopfes deckt man den Empfangsbereich ab. Im Bild ist erkennbar, dass das Skalenseil (fester Zwirn) durch zwei Bohrungen im Chassis geht. Die zweite Übersetzung bringt aufgrund der verwendeten LegoTechnik-Teile etwa 1 : 2,5, so dass der Zeiger etwa 220 Grad überstreicht.
Bei der zweiten Übersetzung ist noch wichtig, dass das Seil fest mit den Rädern verbunden wird (kleine Bohrung und Knoten), da keines der Räder rutschen darf. Bei der ersten Übersetzung ist das Rutschen erwünscht, wenn ein wenig feinfühliger Bediener über die Skala hinauszudrehen versucht.


Erklärt sich von selbst. Wenn man spannungsführende Teile gut isoliert, ist die Lösung mit der hinten/unten befestigten Leiste OK. Man kann aber z.B. auch ein Metallgitter anbringen, so dass das Innenleben nicht verborgen bleiben muss.


Das Gerät in voller Schönheit. Was man nicht so sieht: Mit 30x16x18cm (HxBxT) ist es ein sehr kompaktes Gerät. Vor dem Lautsprecher ein Stoffrest von einer Übergardine. Die Knöpfe sind Schrankknöpfe, die jedoch etwas gekürzt werden mussten.
Ich habe sie im Baumarkt gekauft (mit knapp 4 DM pro Stück eigentlich schon zu teuer), wobei die Schwierigkeit darin bestand, dass die wohl als Schubladenknöpfe gedacht waren und sich hinten ein Innengewinde befand, das ich erst einmal rausbohren musste. (Eine Sch...-Arbeit, muss ich sagen). Die Öffnung für die Achse war dann auch nicht mehr genau 6mm groß, und die Knöpfe waren noch etwas zu lang, so dass ich sie mit einer Bügelsäge etwa 5mm kürzer gemacht habe. Beim nächsten Modell werde ich mal zu einem Tischler gehen und den Fragen, ob er Knöpfe ohne Innengewinde hat, bzw anfertigen könnte. Meine jetzige Lösung kann man wirklich nicht zur Nachahmung empfehlen.
Das Gehäuse habe ich komplett nur aus einem einzigen Regalbrett (800x200x18mm, Baumarkt, ca. 5 DM) gemacht und nach Verleimung mit "Teak Sealer" (einem öligen Lack für Teakholz-Möbel) gestrichen.


Die Skala ist für mich immer die "Seele" eines Rundfunkgerätes. Deshalb habe ich mir hier auch etwas Mühe gegeben. Ich hoffe, das Ergebnis gefällt nicht nur mir.


Phoenix, Model UT (für Uwe Thomas) habe ich das Radio benannt. Es muß ja schließlich auch einen Namen haben, oder?

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