Subminiaturröhren-Radio
von "Bastelkarpo" Peter


Hallo, liebe Bastlerfreunde.

Mein seit langem angekündigtes Subminiaturröhrenradio ist nun endlich fertig und ich möchte es den Lesern nicht länger vorenthalten. Ist ja nun auch bestimmt schon 2 Jahre her, dass ich damit begonnen habe um es dann irgendwann entnervt in die Ecke zu stellen um mich anderen Dingen zu widmen.
Ich hatte erst versucht, das Gerät aus einem einzigen NiMh Accu von 1,2V / 10Ah zu speisen und bin beim Versuch, damit einen vernünftig arbeitenden Wandler zu bauen, verzweifelt. Alle Ratschläge die ich im Forum erhielt führten nicht zum gewünschten Ergebnis.
Es gelang mir letztlich zwar ein schwingendes Gebilde zu erschaffen, welches die nötige Anodenspannung von ca. 70 V erzeugen konnte - aber dieses Ding machte bei nur um wenige Millivolt nachlassender Batteriespannung die dollsten Frequenzsprünge und einen Störnebel, der jeglichen Empfang unmöglich machte.
Na gut, da habe ich erst mal den Mini DKE dazwischen geschoben und die Sache in meinem Kopf reifen lassen. So schnell gebe ich nicht auf ! Ich habe also jetzt alles noch mal überarbeitet und das hier vorgestellte Gerätchen ist dabei heraus gekommen.

Schaltbild des Wandlers
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Ich habe also statt der angestrebten 1,2 V nun 2 Zellen mit 1,2 V / 4 Ah eingebaut und nach nochmaligem Austausch der Transistoren und des Kondensators im Wandler hat es funktioniert.

Mit diesem Kondensator parallel zum Wandlertrafo ist es so eine Sache. Ich musste da so einige ausprobieren, bis es funktionierte. Es muss äußerst verlustarmer C sein, also ein MKP und auch einiges an Spannung aushalten. Ich habe einen für 250 V Betriebsspannung genommen. Man glaubt gar nicht, wie heiß so ein Ding sonst werden kann...
Mit den Dioden habe ich auch erst Probleme gehabt, aber man wächst ja bekanntlich mit seinen Aufgaben.

Nun ist aber alles schick und nur auf der Mittelwelle ist noch eine kleine Störstelle. Die Platine mit der NF Endstufe habe ich letztlich auch noch mal überarbeitet. Zuerst hatte ich da eine DL96 neben der lütten DF61 zu stehen, was mir aber nicht gefallen hat. Also habe ich es mit der 5672 probiert, die passt besser ins Bild. Das kleine Röhrchen bringt es ja nur auf 65 mW - also war ich erst mal skeptisch.
Was soll ich sagen, die Lautstärke reicht völlig aus. Ein kleines Wunderwerk ist die 2G21 Mischröhre. Heptode und Triode in diesem kleinen Glasröhrchen vereint, einfach toll, das kleine Ding. Der gesamte Röhrensatz, speziell diese 2G21 waren damals in dem Handsprechfunkgerät der Bundeswehr, der berühmten "Natobanane".




Ich habe unserem Gerd 2012 zum Sachsenstammtisch auch so einen Röhrensatz mitgebracht und warte ja noch darauf, ob er damit mal was Ordentliches zusammentüftelt. Er sitzt ja an der "Quelle" mit den nötigen Induktivitäten !!! GERD, MACH WAS !!!

Eine weitere Überlegung ging von der Bereichsumschaltung aus. Ich wollte ja diesen kleinen Schiebeschalter mit 4 Umschaltkontakten verwenden, hätte nach allen Regeln der Kunst aber einen mit 5 gebraucht. Ich hatte damals im Forum die Radioexperten angesprochen, ob man die Umschaltung der Oszillator Rückkopplungswicklungen fortlassen und sie stattdessen einfach in Reihe schalten kann. Nun, man war sich nicht so recht schlüssig; also habe ich es probiert. Es funktioniert, siehe Schaltung !

Schaltbild des Supers
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Auf Mittelwelle spielt die kleine Kiste recht passabel, auf Kurzwelle bin ich auf Außenantenne angewiesen, da bekomme ich mit dem Ferritstab keinen Empfang. An der Außenantenne aber jede Menge Rundfunk und Amateurstationen. Es sollte ja auch nur ein Spaßprojekt werden und es ist auch erst mein zweiter Super. Wenn man sich das alles selbst angenommen und erarbeitet hat.. - es ist es schon eine Herausforderung, aber mit etwas Hartnäckigkeit durchaus zu schaffen.

Als Abgleichmittel stehen mir nur ein alter Conrad Funktionsgenerator mit Frequenzzähler, ein oller Grundig Grid Dip Meter und ein Sangean PLL Empfänger zur genauen Frequenzkontrolle des Dip Meters zur Verfügung. Damit kann man zwar keine Wunder erwarten, aber man kommt durchaus klar.




Die Ansicht von unten, mit der Ladebuchse






Die Oszillatorkreisplatine mit dem Wellenschalter


Die Mischröhre und die 1. ZF, unter den Vorkreistrimmern; ganz links die (rote) Antenneneingangsbuchse für KW


Die 2. ZF (links) sowie die Endstufe mit Ausgangsübertrager


Sodele, das wars mal wieder; ich hoffe dass Euch dieses Bastelprojekt gefällt!
Mit röhrenden Röhrengrüßen - Euer Peter

P.S.: Beim diesjährigen Sachsenstammtisch bin ich gefragt worden, was denn nun mein "Ragnarök" Monsteraudion mit der GU81 macht. Nun, auch da ist endlich was in meinem Kopf gereift und ich bin jetzt wieder dran an dem Ding! Wenn es etwas Neues gibt, werde ich selbstverständlich darüber berichten.

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