Peters WKE-58 (Werners KleinstEmpfänger)
von "Bastelkarpo" Peter

Hallo Jogi! Habe eine ganze Weile nichts von mir hören lassen. Du hast dir ja zu Beginn des Jahres im Forum weniger Röhrenverstärker, stattdessen lieber mal wieder mehr RTöhrenradios gewünscht. - Bitte sehr, hier kommt eins !


Ich wollte ja immer schon einen DKE, auch "Göbbelschnauze" genannt, oder einen VE für meine Sammlung haben, auch aus Interesse daran was diese heute noch zu leisten vermögen. Leider ist es aber Heutzutage so, wer einen solchen sein Eigen nennt, trennt sich entweder nicht freiwillig davon oder er verscherbelt ihn bei Ih Bäh; und die Preise dort sind meist jenseits von gut und böse. Das ist es mir einfach nicht wert und so lag ein Eigenbau nahe. Mit dem Originalröhrensatz wäre es eben auch teuer geworden und so habe ich über Alternativen mit Röhren aus meinem Fundus nachgedacht. Bin dann auf eine UCL 81 und eine UF 89 gestoßen und habe beschlossen diese auch zu verwenden. Da die kleinen Röhren im Gehäuse mit den Originalmaßen ein wenig verloren ausgesehen hötten entstand die Idee, eine Miniaturausführung des DKE zu entwickeln, mit der angepassten Originalschaltung und der Übernahme einiger konstruktiver Details, wie etwa des Spulenschwenkers und des nichtmetallischen Chassis; sowie der Verwendung einer Hf Vorstufe, wie es sie mit der RV 12 P 2000 für den DKE einst gab. Die Gleichrichterröhre habe ich weggelassen, dafür einen kleinen flachen Selengleichrichter verwendet. Ebenfalls entfiel der LW Bereich.


Statt des Freischwingers fand ein kleiner Dynamischer Lautsprecher Verwendung. Passend zum Durchmesser des Lautsprechers errechnete ich die Gehäusemaße und es ergab sich so ein Größenverhältnis von 1 :1,5 zum Originalgerät. Meines hat nun eine Größe von 16 x16 cm bei einer Tiefe von 8 cm. Das Gehäuse habe ich aus Sperrholz gefertigt, mehrmals mit Grundierung gespritzt und anschliessend mattschwarz lackiert. Das sieht fast wie ein Bakelitgehäuse aus. Da drin alles unter zu bringen hat sich dann als wahre Herausforderung erwiesen und eine Verwendung des entsprechenden E-Röhrensatzes schied von vornherein wegen des dann noch notwendigen Netztrafos aus. Den hötte ich wirklich nicht mehr unter gebracht. Wir "Fachleute" wissen ja mit einem Allströmern umzugehen, Antennen und Erdanschlüsse sind ordentlich abgeblockt und Metallteile sind von außen nicht berührbar.




In den 30er,40er und 50er Jahren gab es Millionen solcher Geröte. Ganz vorsichtige bauen es etwas größer, mit Netztrafo und E-Röhren oder benutzen auch einen Trenntrafo.


Die Bilder sollten genug Details erkennen lassen, der Schaltplan entspricht weitestgehend dem Original. Ich habe zwei Antennenanschlüsse vorgesehen, einen mit Hf Vorstufe, den anderen für eventuelle starke Ortssender unter Umgehung dieser. Der Spulenschwenker funktioniert hervorragend zur Variation der Empfindlichkeit und damit der Lautstärke.


Die Hf Vorstufe macht sich wirklich bezahlt, ich empfange mit dem kleinen Gerätchen an meiner 15 Mtr. Langdrahtantenne besonders am Bandende jede Menge ausländische Stationen. - Hinkefuß wäre bestimmt nicht darüber begeistert gewesen!


Mir macht die kleine Kiste viel Spaß und ich kann den Nachbau, dann allerdings mit E- Röhren, besonders dem Anfänger wirklich empfehlen, der macht wirklich richtig Spaß ! Zum Sachsenstammtisch werde ich ihn dann mal mitbringen. Ich habe dem Kleinen den Namen "Werners Kleinstempfänger" gegeben, ein Tribut an Rötger Feldmann, der mir immer wieder viel Spaß bereitet. Der kleine Button hat auch so schön da hingepasst, wo einst etwas anderes prangte! Wenn nun noch jemand einen Einfall hat, wie ich ordentlich eine Gradeinteilung auf das Skalenrad bekomme und wie ich die Rückwand stilecht mit Silberdruck beschriftet bekomme, wäre ich wirklich dankbar!

Mit röhrenden Röhrengrüssen, vom Peter !

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