9. Radio- und Funk- Flohmarkt Wertingen
Sa. 9. Sept. 23 von 8 bis 13 Uhr - Aula Grundschule Wertingen
Das Radio wird 100 - „Vom Detektor zum Podcast“
Das Radiomuseum Wertingen hat seine Vorträge ganz nach diesem Jubiläum
ausgerichtet. Am Sonntag, 17. September um 15 Uhr geht es um die wechselvolle Geschichte
dieses Mediums, das viele von uns im Alltag begleitet. Unter dem Titel
„Vom Detektor zum Podcast“ werden die Anfänge und die Entwicklung des
Radios bis in die Gegenwart im Internetzeitalter beleuchtet.
Nach einem etwas chaotischen aber gelungenen Start in Berlin wurden bald neun
Programmgesellschaften auf Landesebene gegründet, die sich prinzipiell
auch heute noch in unseren öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten
wiederfinden. Ab 1933 geriet das Medium in das ideologische Korsett der
Nationalsozialisten. Interessanterweise stand je ein Sender zu Beginn
und Ende des Krieges im Mittelpunkt: Der fingierte Überfall auf den
Sender Gleiwiz 1939 und die Bekanntgabe der deutschen Kapitulation durch
den Reichssender Flensburg. Nach dem Krieg lief die Entwicklung des
Rundfunks zweigleisig: Im Osten als Teil eines totalitären Systems und
im Westen als gestaltender Teil des demokratischen Neuanfangs. Dessen
wirtschaftliche Bedeutung ist auch nicht zu unterschätzen. Gerade in den
1950er und 1960er Jahren wirkten Neuerungen wie Stereofonie, Fernsehen
und später Farbfernsehen belebend, so dass deutsche Firmen zu weltweiter
Bedeutung gelangen. Auf dem Unterhaltungs-, Kultur- und Bildungssektor
wurde von den Rundfunkanstalten Großartiges geboten und geleistet.
Im Spannungsfeld zu den Printmedien und seit einigen Jahren auch zu den
Neuerungen, die durch Internet und Mobilkommunikation aufkamen und
kommen, müssen sich Radio und Fernsehen bewähren, auch bisweilen wehren
und ihre Rolle finden. Gerade wegen ihrer Zuverlässigkeit und
Wahrhaftigkeit bleiben sie angesichts Fakenews und totalitärer
Bestrebungen unverzichtbar.
Text: Willi Kempter
Eine grandiose Ingenieurs-Leistung ist dieser Radio aus dem Jahre 1938,
der Ingelen Geographik. Die Anzeigeform durch ein Glaslichtleitersystem
im Geräteinneren, welches das Licht zu den kleinen Landkartenpunkten
leitet, war damals eine Sensation.
Es befinden sich 121 MW-Stationsnamen am Rand und 108 Leuchtstellen (davon sind 95 auf MW aktiv und 15 auf LW)
auf der Karte. Die Länder-Beschriftung ist in Deutsch. Die innere
Rundskala ist für Mittelwelle, die Leuchtmarke am Rand wechselt die
"Spur" beim Wellen-Umschalten. Dieses Gerät empfängt im Radio- und
Telefonmuseum jeden dritten Sonntag den Ortssender Wertingen MW 801 khz
es hat eine grandiose Klangwiedergabe.
Bild: Willi Kempter