Sender-Finder für Detektorempfänger
von Franz Gysi.
Bei der Beschäftigung mit dem MK-484 IC (AM-Empfängerchip von 1970, heute noch bei Conrad Electronic
erhältlich für ca. 2 Euro) und mit alten, historischen und neuen Detektorgeräten hatte ich die folgende Idee:
Einen kleinen, steckbaren, modularen Empfänger mit hoher Sensitivität, Selektivität und genügender
Lautstärke. Komplett inkl. Stromversorgung in einer kleinen Box, die in alte Detektorgeräte steckbar ist. Nur der
Schwingkreis fehlt (Spule und Drehkondensator), dieser wird vom Detektorempfänger bereitgestellt.
Hier das Ergebnis:
Wozu dient so ein Modul?
Anstelle eines Kristalles auf einem Detektorempfänger (Kopfhörer wird hierbei auf das Modul gesteckt). Das
ist insbesondere interessant für die Beschäftigung mit alten Geräten, wenn nicht bekannt ist, ob die
Antennenleistung resp. die einfallende Senderleistung genügt, das Gerät ev nicht O.K. ist, der Kristall schon
lange nicht mehr benutzt, die Erfahrung nicht vorhanden ist usw. Es scheint mir eleganter, als die auch schon mehrfach
erwähnte versteckte Diode im Gehäuse!
Direkt angesteckt an eine Rahmenantenne, die nur aus Wicklung und Drehko besteht und somit ein Schwingkreis ist.
Abstimmung von neuen Schwingkreisen: sei es, weil man die Kapazität eines alten Drehkos noch nicht kennt, sei es,
dass man die Abstimmung einfach vor Einbau sicherstellen will.
Wer Freude hat, baut sich ein zweites Modul, das eine kleine Ferritantenne und einen Drehko enthält und hat somit
einen modularen Empfänger, der ohne Antenne auskommt. Auch für Experimente mit Detektoren ein gutes
Begleitgerät.
Wer noch mehr Freude hat, baut das Ding mit 1-3 stufigem NF-Verstärkerchen und kann sogar einen Minilautsprecher
einbauen. Dann wird aber eine Knopfzelle nicht mehr genügen.
Die verwendete Lithium-Batterie sollte einen sehr langen Betrieb gewährleisten, da der Stromverbrauch minimal ist.
Voraussetzung ist, dass der Kopfhörer nach Gebrauch abgezogen wird, da das gleichzeitig der "Hauptschalter"
ist, der die Batterie an- bzw. abschaltet.
Hier das Schaltschema (wie beim Teekistchenempfänger, den ich am Tage vorher baute - zu sehen auf Jogis
Leserbrief-Seite, unter dem Linknamen MK 484).
Ich empfehle heute, den Widerstand mit 1 k auf den verwendeten Kopfhörer abzustimmen. Mit meinem 4 k Kopfhörer
kann ich auf ihn verzichten. Ideal ist ein Potentiometer(chen) mit 4,7 k: so lässt sich mit jedem Kopfhörer
für jede Frequenz der optimale Arbeitspunkt des Audions einstellen.
Unten das Blockschema des MK-484 IC:
Hier noch eine Variante mit einstufigem NF-Verstärker, die höhere Laustärke bringt:
Der F-501 Chip ist identisch mit dem MK-484. Einfach anstelle des Schwingkreises in dieser Schaltung die
Eingangsbananenstecker anschliessen.
Diese Schaltung ist für Kristallhörer ausgelegt. Will man solche bei der Schaltung ohne NF Verstärker
verwenden, wird der Kopfhörer parallel zum 1 k Widerstand geschaltet und ein Hauptschalter vorgesehen. Der 1 k
Widerstand wird in diesem Fall durch einen 1,5 k Widerstand ersetzt (oder besser: Poti 4,7 k, siehe oben).
Die Anschlussbilder der sonst identischen ZN414 und MK484 unterscheiden sich wie folgt (damals im kalten Krieg: just to
confuse the russians):