Schaltungen und Bauanleitungen für Batterie-Empfänger

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Hier zunächst einmal die einfachste Schaltung: ein Geradeaus-Empfänger, ein Audion.



Die beiden Spulen sind Korbspulen, auf einen Schwenker gesteckt. Die linke der beiden Spulen, Spule L, ist die Antenneneingangsspule. Rechts daneben, Spule L1, ist die MW-Spule. Diese wird mit dem 500-pF-Kondensator zur Senderwahl benutzt. Die Spule L2 ist die Rückkopplungsspule, diese muß schwenkbar sein.
Um die Schaltung so authentisch wie möglich zu halten, wurde ein Detektor (siehe nächstes Bild) eingebaut.



Wahlweise kann über den Schalter S1 auf den Detektor oder auf die Röhre umgeschaltet werden. Der Schalter S2 schaltet die Heizung, mit dem 50-Ohm-Heizregler kann die Empfindlichkeit (und die Lautstärke) des Empfängers verringert oder verbessert werden.
Wie man Spulen selbst herstellen kann, sieht man weiter unten ..

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Hier ist nun die Schaltung eines Einkreisers, auch Direkt-Empfänger oder Audion genannt, dargestellt.



Die beiden Spulen sind Korbspulen, auf einem 2-fach-Schwenker gesteckt. Die linke der beiden Spulen, Spule L1, ist die Antenneneingangsspule, sie wird über den 500-pF-Kondensator auch zur Rückkopplung benutzt. Diese Spule muß schwenkbar sein.

Die Werte der Spule L1: 125 Windungen, Spule L2: 50 - 75 Windungen, für einen Mittelwellenempfang im Bereich von etwa 400 bis 1000 Meter.
- Tip : Ausprobieren !
Zur Feineinstellung wird der Heizregler HR-1, der die Empfindlichkeit der Röhre steuert, benutzt. Der zweite Heizregler, HR-2, ist nicht unbedingt erforderlich, dieser darf entfallen.

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Hier noch einmal die gleiche Schaltung, es wird aber hier keine R-C-Kopplung zwischen der ersten und der zweiten NF-Stufe, sondern ein NF-Übertrager mit einem Wert von etwa 1:4 benutzt.



Durch den Übertrager-Transformator wird die Empfindlichkeit und die Lautstärke der gesamten Schaltung erheblich verbessert.

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Hier nun die "Krönung" des ganzen: ein hochempfindlicher, lautstarker Einkreiser, der z.Zt. von mir aufgebaut wird.
Die drei Spulen sitzen auf einem 3-fach-Spulenschwenker, als Spulen habe ich Flachspulen nach Dr.Lertes gewählt (s.Foto unten).



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Wer sein Oldie-Radio mit einem Kurzwellen-Vorsatzgerät aufrüsten will - hier ist die Schaltung dafür :


Als HF-Triode können sowohl Batterie-Röhren wie z.b. die RE 084 genommen werden als auch modernere Trioden wie die EC92. - Die Spulen sind einfach und schnell - nach den Wickeldaten in der Schaltung - gewickelt. Die Spulen werden am besten direkt auf den Drehschalter gelötet - für die verschiedenen Kurzwellenbereiche wird ein einfacher, handelsüblicher Drehschalter 2 x 4 verwendet. Die Rückkopplungsspulen (L2, L4, L6, L8) können direkt über die Empfangsspulen gewickelt werden. Mit dem 12-pF-Drehkondensator wird die Antenne angekoppelt, mit dem 100-pF-Drehkondensator der Sender eingestellt.
Der einzige kritische Punkt in der Schaltung ist der Rückkopplungs-Kondensator 60pF. Hier muß eventuell etwas variiert werden. - Es kann aber auch ein keramischer Trimm-Kondensator mit etwa dem Wert 50 - 80 pF genommen werden, der dann nur einmalig eingetrimmt wird.

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Hier nun der 3fach-Spulenschwenker mit Feinantrieb, ein Original aus 1920.



Die Spulen - Flach- oder Spiral-Spulen mit 50 und 75 Windungen sind Original-Spulen aus 1920, die Spule für die Rückkopplung (vorn im Bild) mit 125 Windungen wurde von mir nachgebaut.
Leider konnte ich keine grüne HF-Litze, 10x0,05, auftreiben. So mußte ich auf diese (häßliche) gelblich-braune Litze ausweichen.
Der Spulenkörper wurde aus schwarzem Kunststoff, ABF, nachgebaut, der Aufkleber (in der Mitte der Spule) ist eine Kopie.

Wen es interessieren sollte, wo man heute noch HF-Litze herbekommen kann: die Firma Oppermann-Elektronik (in 31593 Steyerberg, Tel.05764-2149) führt verschiedene Stärken im Sortiment...

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Mit dem folgenden Bild sollte es ein leichtes sein, Korbspulen selber herzustellen.

Der Spulenkörper kann aus Holz oder Kunststoff sein. Man bohrt mit einem 6mm-Bohrer immer im gleichen Abstand 9 oder 11 Löcher. - Es müssen ungerade Zahlen sein !! - Danach steckt man handelsübliche Holzdübel in diese Löcher. Nun nimmt man Kupferdraht (0,3-0,5mm Durchmesser) und wickelt ihn so wie man in der Zeichnung sieht, immer zwei Dübel überspringend, bis man die Anzahl der Windungen erreicht hat.
Zur Beachtung: zählt man von einer Seite die Anzahl der Lagen, muß man diese doppelt rechnen - hat man also 30 Windungen gezählt, sind es tatsächlich 60 Windungen.



Nachdem man die Spule gewickelt hat, zieht man vorsichtig die Dübel so weit heraus, bis sie aus den Bohrlöchern gezogen sind. Danach kann man die Spule vom Rundholz abziehen.
Nun nimmt man einen Zwirnfaden, der die gleiche Farbe hat wie der Kupferdraht und zieht ihn mittels einer Nähnadel durch eine Öffnung der Spule nach unten und zieht ihn durch die nächste wieder hoch, so lang, bis man die Spule komplett stabilisiert hat. Danach kan man die Dübel ganz herausziehen.
Als nächstes fertigt man den Halter wie in der Zeichnung ersichtlich. Im Abstand von 19 mm bohrt man von unten 2 Löcher, durch die man von oben die zwei Drähte der Spule zieht und sie mit den beiden Bananensteckern verlötet, danach werden die Bananenstecker von unten in die Bohrungen gesteckt und verklebt. Die Spule klebt man am besten mit der Heißklebepistole, mit etwas Heißkleber, fest.

Damit man nicht noch herumliegendes Werkzeug aus Versehen mit der Heißklebepistole auf der Arbeitsfläche festklebt, empfiehlt sich Ordnung. Das heißt Gerätetaschen wären nicht verkehrt, damit man alles übersichtlich vor sich hat und sich ganz auf die Arbeit konzentrieren kann. Denn wie man an den Beschreibungen, den Zeichnungen und dem Foto sehen kann, kommt es bei diesen Arbeiten schon auf die Details an.

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Mit den folgenden Bildern sollte es genauso einfach sein, einen 2-fach-Spulenschwenker - oder, etwas modifiziert, sogar einen Dreifach-Schwenker selber zu bauen.



Wie im Bild beschrieben, sollte Hartgummi genommen werden - es dürfte aber unmöglich sein, dieses Material heute noch zu bekommen. Man kann aber auch gut PVC, ABF oder einen anderen harten Kunststoff für diesen Nachbau hernehmen.

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Nun also, wie oben angekündigt, die Schaltung der Netzanode - die Stromversorgung für die Batterie- Röhrengeräte.



Die Schaltung kann, wenn kein Netztransformator mit zwei 250-Volt-Wicklungen und der Mittelanzapfung vorhanden ist auch durch Verwendung von zwei Leistungsdioden, z.B. 1N4004, so aufgebaut werden, daß die beiden Dioden die Mittelanzapfung des Transformators ersetzen. Die Dioden werden gegenpolig - mit dem Minuspol zueinander - zwischen den 250-Volt-Anschlüssen des Transformators eingelötet, also mit jeweils dem Pluspol an die 0-Volt- und an die 250-Volt-Anzapfung. Der gemeinsame Mittelpunkt - die Minuspol-Seiten der Dioden, sind der Minuspol, also die Masse des gesamten Aufbaus, entprechen somit der Mittelanzapfung des Transformators in der obigen Schaltung. Diese Verdrahtung - mit den beiden Dioden und der Doppelweggleichrichterröhre - wirkt dann wie ein Brückengleichrichter mit 4 Dioden.
- Natürlich kann diese Schaltung auch mit einem einfachen Vierweg-Brückengleichrichter aufgebaut werden - die Gleichrichter-Röhre würde nicht mehr benötigt.
Bei dem dann einfacheren Transformator mit nur einer 250-Volt-Wicklung wird natürlich nun auch die 4-Volt-Wicklung nicht mehr benötigt.
In der Schaltung nicht beschrieben: alle 3,3 kOhm-Widerstände müssen Keramikwiderstände mit einer Belastbarkeit von ca.5 Watt sein ! (Bei ELV, www.elv.de kosten diese Keramik-Widerstände 0,74 DM/Stck. - Best.-Nr. 60-028-28)

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Die nun abschließende Schaltung eines Zweikreis-Geradeausempfängers mit Batterieröhren ist ein von mir geplantes Projekt. - In der Schaltung hat sich leider ein kleiner Fehler eingeschlichen : bei den Röhren RES094 sind die Gitter-Anschlüsse vertauscht ..
Das dazugehörige Pultgehäuse, eine Truhe mit hochklappbarem Deckel - wieder aus Eiche massiv gefertigt (Hallo Pitter - Tausend Dank im voraus!!) wird noch zur Zeit angefertigt.



Da der Aufbau dieses Gerätes ähnlich verlaufen wird wie bei dem Batterie-Einkreiser (siehe 4-Röhren-Radio-Projekt), werde ich hierbei auf ausführliche "dokumentarische" Baubeschreibungen verzichten.
Meine Homepage würde sonst - irgendwann.. - eine gigantische Größe annehmen ...
Sobald das Gerät komplett fertig sein wird, werde ich Fotos und auch eine genauere Spulenbeschreibung, sowie die Vorgehensweise beim Abgleich des Zweikreisers hier vorstellen.
Im nächsten Foto sieht man den Prototypen eines solchen Spulenkörpers - ich habe ihn mir von einem Freund aus PVC drehen lassen. - Es muß nur noch das Gewinde für den Ferritkern im Spulenkörper angebracht werden.



Bewickelt wird die Spule, wie in der Schaltung schon beschrieben, mit 0,15mm Kupferlackdraht.




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